- Deutliches Wachstum bei Krediten und Einlagen
- Bilanzsumme erhöht sich auf 1,5 Milliarden Euro
- Stärkung der Ertragslage und des Eigenkapitals
- Intensive Nutzung unserer Wertpapierberatung
- Nachhaltigkeit und regionales Engagement im Fokus
- Starke Zunahme der Nutzung digitaler Serviceangebote
Bilanzpressegespräch 2022
Presse-Information
Konstanz, 06.04.2022
Erfolgreiches Geschäftsjahr trotz aller Herausforderungen
Die Volksbank Konstanz zieht für das Jahr 2021erneut eine positive Bilanz. Auch im weiteren Verlauf von Negativzinsumfeld und Corona-Pandemie konnte die Bilanzsumme weiter ausgeweitet und ein sehr gutes Betriebsergebnis erwirtschaftet werden. Die Bilanzsumme stieg um 6,4 Prozent oder 92 Millionen Euro auf 1,528 Milliarden Euro. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir unseren Kundinnen und Kunden inmitten aller Herausforderungen unserer Zeit als zuverlässiger Partner, Dienstleister und Kreditgeber zur Seite standen“, betont Martin Schuhmacher, Mitglied des Vorstands, im Rahmen des Bilanzpressegesprächs.
Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Volksbank Konstanz und das Wachstum in allen wichtigen Bereichen spiegelte sich in der Steigerung des betreuten Kundenvolumens um 8,6 Prozent oder 256 Millionen Euro auf 3,223 Milliarden Euro wider. Basis der Entwicklung war eine stabile Kreditnachfrage und ein bemerkenswerter Zuwachs im Wertpapiergeschäft und bei den Kundeneinlagen. Die Kundenkredite legten um 4,7 Prozent oder 60 Millionen Euro auf 1,317 Milliarden Euro zu, die Kundeneinlagen erhöhten sich um 9,6 Prozent oder 93 Millionen Euro auf 1,070 Milliarden Euro.
„Einschränkungen bei Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus und das durch verschiedenste Sorgen gesteigerte Bedürfnis nach wirtschaftlicher Sicherheit haben die finanziellen Rücklagen in breiten Bevölkerungsschichten anwachsen lassen. Im aktuellen Zinsumfeld kam dies der Nachfrage nach renditestarken Anlageformen und hier vor allem den Investmentfonds zugute“, berichtet Martin Schuhmacher. „Dabei waren nachhaltig ausgerichtete Investmentfonds am stärksten nachgefragt und der Spiegel der sich verändernden Anforderungen unserer Kunden an unsere Dienstleistungen. Heute zählt neben der Rendite auch immer öfter der Aspekt, etwas sinnvolles zu unterstützen“ ergänzt Sabine Meister, Mitglied des Vorstands.
Erstaunlich robust zeigte sich die Nachfrage nach privaten Immobilienfinanzierungen. Ein weiterhin historisch niedriges Niveau der Zinsen erlaubte es trotz der immer weiter gestiegenen Immobilienpreise vielen Kunden, sich den Traum vom Eigenheim zu realisieren. Auch als Kapitalanlage blieben Immobilien ausgesprochen gefragt.
Zinsgünstige Darlehen öffentlicher Förderbanken, beispielsweise der KfW, für unternehmerische und private Vorhaben waren eine wichtige Stütze in der Pandemie. „Diese Kredite sind jetzt auch für Investitionen in Nachhaltigkeit gefragt, insbesondere die Transformation hin zu regenerativen und preiswerteren Energiequellen“, so Sabine Meister. „Wir freuen uns, dass wir mit dem Einsatz von Fördermitteln und eigenen Krediten einen Beitrag leisten können, um die Wirtschaft vor Ort durch die aktuellen Herausforderungen zu begleiten“, betont Sabine Meister.
Der genossenschaftliche Finanzsektor hat sich auch 2021 als ein „Fels in der Brandung“ erwiesen. Den heimischen Mittelstand auch in Krisenzeiten schnell und unbürokratisch mit Liquidität zu unterstützen, ist klarer Auftrag der Genossenschaftsbanken. Die zunehmende Regulatorik mit steigenden Eigenkapitalanforderungen, die anhaltenden Niedrigzinsen und die zunehmende Digitalisierung mit einem erhöhten Bedarf an Investitionen sind Herausforderungen für die Zukunft.
Dank eines guten Kreditwachstums konnte der Zinsüberschuss gegen den Trend um 1,5% auf 22,2 Millionen Euro gesteigert werden. „Den Wirkungen einer über viele Jahre bestehende Negativzinspolitik der EZB können auch wir nicht vollständig entgehen“ erläutert Martin Schuhmacher, „allerdings zeigt gerade unser Gesamtergebnis 2021, dass wir immer wieder die richtigen Antworten finden und diesen Herausforderungen gewachsen sind.“
Der Provisionsüberschuss betrug 12,0 Millionen Euro gegenüber 11,2 Millionen im Jahr 2020 und legte damit um 7,4% zu. Eine gestiegene Kundennachfrage nach Geldanlagen mit positiven Erträgen und nachhaltiger Ausrichtung ließ den Umfang des Wertpapiergeschäftes deutlich anwachsen. „Unseren Mitgliedern und Kunden zu helfen, den realen Wert ihrer Ersparnisse zu erhalten und auszubauen, ist eine Herausforderung, der wir uns täglich mit großer Leidenschaft stellen“ unterstreicht Sabine Meister, „und wir freuen uns, dass die Zahl der Mitglieder und Kunden, die bei ihren Geldanlagen intensiv mit uns zusammenarbeiten kontinuierlich anwächst.“
Die Verwaltungsaufwendungen betrugen 20,3 Millionen Euro gegenüber 19,6 Millionen Euro im Vorjahr. „Hier schlagen sich auch wachsenden Aufwendungen für die digitale Transformation und gestiegene Beiträge an Sicherungseinrichtungen und Verbände nieder, die wir nicht ganz durch Einsparungen an anderer Stelle kompensieren können“ erläutert Martin Schuhmacher, „und hin und wieder benötigen auch unsere bestehenden Gebäude und die technische Ausstattung ein Update.“
Mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 15,147 Millionen Euro nach 10,532 Millionen Euro im Jahr 2020 zeigte sich die Ertragslage der Bank mehr als stabil. „Neben unseren Erfolgen im Kundengeschäft zeigten sich auch das Risikomanagement und das Management unserer Eigenanlagen als Stütze für das Gesamtergebnis unserer Bank“, erläutert Martin Schuhmacher die guten Zahlen. „Was unter dem Strich ankommt, das ist immer eine Mannschaftsleistung von allen in unserer Bank und bei unseren genossen-schaftlichen Partnern.“
„Wir haben auch ein gutes Gefühl dabei, wenn wir unter den aktuellen Rahmenbedingungen und Ereignissen unseren Fonds für allgemeine Bankrisiken um 9 Millionen Euro erhöhen können“, ergänzt Sabine Meister.
Der Jahresüberschuss betrug 2 Millionen Euro und lag damit auf dem Niveau der Vorjahre.
„Natürlich beeinflussen alle Krisen und Konflikte auch unser Geschäft. Wir erkennen unsere Aufgabe darin, so gut wie möglich vorbereitet zu sein und unseren Mitgliedern und Kunden so viel Normalität wie möglich zu bieten, wie uns unter allen gegebenen Einschränkungen möglich ist. Im 160. Jahr unseres Bestehens ist uns bewusst, welchen Auftrag wir als Genossenschaft vom Tag der Gründung am 18. August 1862 an für unsere Mitglieder zu leisten haben“, betont Sabine Meister.
„Nach wie vor ein Unsicherheitsfaktor sind die Ausfallrisiken, die uns mittelfristig nach der Corona-Pandemie noch belasten könnten und auch die Folgewirkungen aus den aktuellen Konflikten und Sanktionen können Stand heute kaum eingeschätzt werden. Dank unserer guten Eigenkapitalausstattung sind wir jedoch auch dafür gut gerüstet und in der Lage, unserer Region weiterhin als verlässlicher Kreditgeber zur Verfügung zu stehen“ so Martin Schuhmacher.
In der Region – für die Region
Die Anzahl der Mitarbeitenden hat sich zum Vorjahr von 205 auf 207 Mitarbeitende leicht erhöht. 2021 bildete die Bank insgesamt 16 junge Menschen aus. Durch Gehaltszahlungen flossen 6,5 Millionen Euro an Kaufkraft in die Region. 2 Millionen Euro Steuerleistungen der Mitarbeiter stützen die öffentlichen Haushalte. Für 2021 wurden Steuern von Einkommen und Ertrag in Höhe von 4 Millionen Euro gezahlt – davon Steuern an Kommunen im Geschäfts-gebiet in Höhe von 1,9 Millionen Euro.
„Ohne unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären unsere Aktivitäten und Erfolge als Bank unvorstellbar“, unterstreicht Vorstandsmitglied Sabine Meister. „Das gilt unter so außergewöhnlichen Bedingungen wie der Corona-Krise umso mehr.“
Digitale Angebote
Die Nutzung unserer digitalen Angebote hat sich im Zuge der Pandemie sprunghaft intensiviert.
„Waren vor der Pandemie unsere stationären Selbstbedienungsgeräte in den Filialen noch bei den alltäglichen Servicethemen unserer Kunden die Nr. 1, so sind jetzt bereits unsere digitalen Lösungen über das neue Online-Banking und mobil über die VR BankingApp ganz vorne“ erläutert Sabine Meister den grundlegenden Wandel im Verhalten und den Anforderungen der Kunden. „Der Weg vom Multikanal- hin zum Omnikanal-Banking macht es erforderlich, dass wir überall dort unsere Investitionen und Anstrengungen verstärken, wo uns die Kunden brauchen. Denn die Pandemie hat eine enorme Beschleunigung dieses Wandels mit sich gebracht“.
Nachhaltigkeit
Bereits 2015 haben sich 195 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf die Agenda 2020 zur nachhaltigen Entwicklung verständigt. Die insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) sind deren wichtigste Bestandteile. Auch für die Volksbank Konstanz ist das Thema Nachhaltigkeit nicht neu – als Genossenschaftsbank steckt es quasi in ihren Wurzeln.
Bereits heute beachtet die Volksbank Konstanz im Bereich der eigenen Investitionen beispielsweise bei Themen wie Photovoltaik, E-Autos und Bewegungsmeldern den Aspekt der Nachhaltigkeit. Bei der Vergabe von Aufträgen, Lieferanten und Einkäufen wird darauf geachtet, dass regionale, lokale Anbieter bevorzugt werden. Das JobRad bietet den Mitarbeitenden eine attraktive Alternative zum Auto und sorgt zugleich für zusätzliche Bewegung. Unter dem Aspekt der Betriebsökologie werden die Umstellung auf papierarmes bzw. papierloses Arbeiten und die sukzessive Einführung – soweit bereits möglich – der digitalen Kundenunterschrift vorangetrieben. „Auch im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagement existieren bereits seit längerem Themen wie eine kostenlose Sozialberatung, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – auch außerhalb der Arbeit – persönlich zu unterstützen“ betont Sabine Meister.
Der Trend zeigt zudem, dass auch die Kundinnen und Kunden vermehrt in das Thema Nachhaltigkeit investieren möchten und das vorhandene Angebot an nachhaltigen Geldanlagen nutzen.
Regionales Engagement
Als Genossenschaft ist die Volksbank Konstanz nicht nur ihren Mitgliedern und Kunden sondern auch der Region verpflichtet. So unterstützte sie 2021 erneut Vereine und Institutionen in der Region mit über 90.000 Euro unter anderem im Sponsoring von regionalen Sportvereinen und durch Spenden an soziale Einrichtungen.
Dabei ist der Volksbank Konstanz die Vergabe der so genannten Reinerträge aus dem VR-GewinnSparen eine wahre Herzensangelegenheit. So stellt sie Jahr für Jahr einer sozialen Einrichtung ein Fahrzeug – ein VRmobil – zur Verfügung, damit diese die Herausforderungen des Alltags besser bewältigen kann. Im Jahr 2021 ging ein VW Caddy an die Neue Arbeit gGmbH. Somit bewegen sich nun bereits sieben Fahrzeuge im Geschäftsgebiet der Volksbank Konstanz.
Ebenso wurden weitere Hochbeete und neu auch Insektenhotels an Kindergärten und Schulen vergeben; damit wird ein wertvoller Beitrag in der Ernährungsbildung sowie beim Thema Artenvielfalt und Artenschutz geleistet.
Bei der alljährlichen eigenen Spendenaktion „Wünsch Dir was!“ konnten sich 13 Kinderbetreuungseinrichtungen über insgesamt 27.000 Euro freuen. Erstmals fand das Voting auch über die Social Media Kanäle der Volksbank Konstanz statt. Das Mitfiebern der Eltern, Betreuenden und weiterer Angehörigen war dabei besonders schön spürbar.
Ein weiteres großes Highlight im Jahr 2021 war die Gründungsunterstützung der ersten Schülergenossenschaft im Landkreis Konstanz: der „AMANDUS eSG“, dem neuen Schülercafé am Heinrich-Suso-Gymnasium in Konstanz. Die Volksbank Konstanz nimmt hier die Rolle der für eine Gründung erforderlichen Partnergenossenschaft ein. Sie stand den Schülerinnen und Schülern während der Gründungsphase beratend zur Seite und half unter anderem dabei die Satzung und ein Konzept für den Betrieb des Schülercafés zu erstellen. Auch weiterhin wird die Volksbank Konstanz die Einführung und Inbetriebnahme des Schülercafé Amandus unterstützen.
Das starke regionale Engagement führte auch zu einem konstanten Mitgliederzuspruch: Zum Jahresende 2021 zählte die Volksbank Konstanz rund 17.000 Mitglieder. Bei Zustimmung in der Vertreterversammlung Ende Juni, werden für das Geschäftsjahr 2021 rund 316.000 Euro Dividende an die Mitglieder ausgeschüttet.
Abschließend lässt sich sagen, dass die Volksbank mit ihrer wirtschaftlichen Stärke solide aufgestellt ist und zuversichtlich und positiv in die Zukunft blickt.