Presse-Information
Konstanz, 14. April 2021
Presse-Information
Konstanz, 14. April 2021
Erfolgreiches Geschäftsjahr trotz Corona-Krise
Die Volksbank Konstanz zieht für das Jahr 2020 erneut eine positive Bilanz. Auch während der Corona-Pandemie konnte die Bilanzsumme weiter ausgeweitet und operativ ein solides und stabiles Ergebnis erwirtschaftet werden. Die Bilanzsumme stieg um 9,3 Prozent oder 122 Millionen Euro auf 1,4 Milliarden Euro. „Das Wichtigste für uns ist, dass wir unseren Kundinnen und Kunden während der Pandemie als zuverlässiger Partner, Dienstleister und Kreditgeber zur Seite standen“, betont Vorstandsmitglied Martin Schuhmacher im Rahmen der Bilanzpressekonferenz.
Die erfolgreiche wirtschaftliche Entwicklung der Volksbank Konstanz und das Wachstum in allen wichtigen Bereichen spiegelte sich in der Steigerung des betreuten Kundenvolumens um 7,4 Prozent oder 204 Millionen Euro auf 2,972 Milliarden Euro wider. Basis der Entwicklung war eine deutliche Kreditnachfrage und ein ebenso deutlicher Zuwachs im Einlagenbereich. Die Kundenkredite legten um 7,0 Prozent oder 82 Millionen Euro auf 1.257 Millionen Euro zu, die Kundeneinlagen erhöhten sich um 7,9 Prozent oder 71 Millionen Euro auf 976 Millionen Euro.
In der Corona-Krise blieb die Sparquote hoch. Viele Menschen legten – auch infolge der zeitweise starken Einschränkungen bei Einzelhandel, Gastronomie und Tourismus – Geld zur Seite. Diese Mittel flossen zum Teil in klassische Anlageprodukte wie das Tagesgeldkonto, aber – erfreulicherweise – auch vermehrt in renditestärkere Anlageformen wie Aktien und Fonds“, berichtet Bankvorstand Martin Schuhmacher. Eine gute Risikostreuung sei hierbei in unsicheren Konjunkturphasen umso wichtiger. Dabei sollte man angesichts des weiterhin anhaltenden Niedrigzinsumfelds nicht einseitig auf klassische Sparprodukte setzen. „Die Kunden setzen wie in den Vorjahren auf eine transparente, offene und qualifizierte genossenschaftliche Beratung“.
Im Jahr 2020 wurde die Volksbank Konstanz im Bereich Privatkunden Beratung und Service zweifach ausgezeichnet: Nach der Auszeichnung zur Besten Bank vor Ort 2020 hat sie auch den Sieg beim Focus-Money CityContest 2020 errungen. „Das bestätigt uns darin, nicht nachzulassen und unseren Kundinnen und Kunden weiterhin als kompetentes und kundenorientiertes Team zur Verfügung zu stehen“, berichtet Martin Schuhmacher.
Auch im Privatkundengeschäft war die Kreditnachfrage weiterhin gut, obwohl die Krise leider auch für viele Menschen hier in der Region negative ökonomische Folgen hatte, was zum Beispiel die Nachfrage nach privaten Immobilien etwas bremste. Dennoch nutzte die private Kundschaft nach wie vor die niedrigen Zinsen und investierten in den Bau oder Erwerb eines Eigenheims oder in die Modernisierung ihres Zuhauses und nahmen dafür Kredite bei uns auf. Unter dem Strich stieg der Kreditbestand für Privatkundinnen und -kunden um 7,2 Prozent auf 724 Millionen Euro.
„Hervorzuheben ist, dass zahlreiche private Kunden 2020 von der gesetzlich vorgesehenen Möglichkeit Gebrauch gemacht haben, ihre Kredite für eine gewisse Zeit stunden zu lassen, wenn sie infolge der Corona-Krise vorübergebend in finanzielle Engpässe gerieten“, ergänzt Bankvorstand Martin Schuhmacher. Im gesamten Jahr 2020 waren dies Ratenstundungen im Volumen von 8,8 Millionen Euro.
Schon vor der Corona-Krise hat die Volksbank Konstanz zinsgünstige Darlehen öffentlicher Förderbanken, beispielsweise der KfW, für unternehmerische und private Vorhaben vermittelt. „Diese Kredite sind ein wichtiger Teil des Geschäftes und helfen uns, die Kundenbindung zu stärken“, so Martin Schuhmacher.
In der Corona-Krise kam diesem Geschäft eine besondere Bedeutung zu. 2020 legte die öffentliche Hand über Förder- und Bürgschaftsbanken zahlreiche Unterstützungsprogramme auf, um die wirtschaftlichen Folgen der Krise für Unternehmen abzumildern. Hausbanken wie die Volksbank Konstanz seien wichtige Partner für die Vergabe dieser Kredite. Das Gesamtvolumen der Corona-Hilfen, die 2020 vermittelt wurden, beläuft sich auf 11,5 Millionen Euro. „Wir freuen uns sehr, dass wir hierdurch einen weiteren wichtigen Beitrag leisten konnten, um die Wirtschaft vor Ort in der Krise bestmöglich zu unterstützen“, betont Martin Schumacher.
Der genossenschaftliche Finanzsektor hat sich in 2020 erneut als „Fels in der Brandung“ erwiesen. Den heimischen Mittelstand auch in Krisenzeiten schnell und unbürokratisch mit Liquidität zu unterstützen, ist klarer Auftrag der Genossenschaftsbanken. Die zunehmende Regulatorik mit steigenden Eigenkapitalanforderungen, die anhaltenden Niedrigzinsen und die zunehmende Digitalisierung mit einem erhöhten Bedarf an Investitionen sind Herausforderungen für die Zukunft.
Trotz des guten Kreditwachstums ging der Zinsüberschuss auf 21,9 Millionen Euro zurück. Das ist zum einen der anhaltenden Minuszins-Politik der Europäischen Zentralbank zuzuschreiben. Zum anderen ist das insbesondere auf die fehlende Dividendenzahlung der DZ Bank zurückzuführen, die damit der Anforderung der Europäischen Bankenaufsicht gerecht wurde.
Der Provisionsüberschuss betrug 11,2 Millionen Euro gegenüber 10,9 Millionen Euro in 2019. Hauptgrund ist die positive Entwicklung des Wertpapiergeschäftes als Folge unserer aktiven Beratungsstrategie. Die Verwaltungsaufwendungen betrugen 19,6 Millionen Euro gegenüber 19,7 Millionen Euro im Vorjahr und konnten somit nahezu konstant gehalten werden.
Ebenso erfreulich war der weitere Ausbau der Wertpapier- und Fondsanlagen. Mit einem Ergebnis der normalen Geschäftstätigkeit von 10,532 Millionen Euro ist die Ertragslage der Bank weiterhin gut.
Der Jahresüberschuss betrug 2 Millionen Euro und lag damit leicht unterhalb des Vorjahres. „Natürlich hat die Corona-Krise unser Geschäft beeinflusst. Positiv hat sich der weitere Anstieg des Kreditvolumens ausgewirkt“, berichtet Martin Schuhmacher. „Ein Unsicherheitsfaktor sind die Ausfallrisiken, da die Corona-Pandemie die Konjunktur in den vergangenen Monaten sehr belastet hat. Dank unserer guten Eigenkapitalausstattung sind wir jedoch auch dafür gut gerüstet und in der Lage, unserer Region weiterhin als verlässlicher Kreditgeber zur Verfügung zu stehen.“
Die Personalstruktur der Volksbank Konstanz bleibt stabil. Die Anzahl der Mitarbeitenden ist zum Vorjahr fast gleichgeblieben. Am 31.12.2020 wurden 205 Mitarbeitende beschäftigt, was eine Reduzierung gegenüber dem Vorjahr von nur 5 Personen ausmacht. 2020 bildete die Bank insgesamt 17 junge Menschen aus. Die Volksbank nutzt die normale Fluktuation und die Möglichkeit der Altersteilzeit, um den Personalbestand sukzessive zu reduzieren.
Digitale Angebote
„Unsere Kundinnen und Kunden haben verstärkt unsere digitalen Angebote und bargeldlosen Bezahlverfahren genutzt. Die Nutzung von Onlinebanking hat sich durch die Wirkungen des „Lockdown“ beschleunigt (+17%) und ist jetzt erstmalig intensiver als die Nutzung unserer stationären Selbstbedienungsgeräte (- 30%). Auch die telefonischen Kontakte im KundenDialogCenter wuchsen um 20%“, berichtet Sabine Meister. „Wir sind überzeugt, dass der Trend über die Corona-Pandemie hinaus anhalten wird und investieren daher weiter in Online- und mobiles Banking sowie in bargeld- und kontaktlose Bezahlverfahren.“
Nachhaltigkeit
Bereits 2015 haben sich 195 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf die Agenda 2020 zur nachhaltigen Entwicklung verständigt. Die insgesamt 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDG) sind deren wichtigste Bestandteile. Auch für die Volksbank Konstanz ist das Thema Nachhaltigkeit nicht neu – als Genossenschaftsbank steckt es quasi in ihren Wurzeln.
Bereits heute beachtet die Volksbank Konstanz im Bereich der eigenen Investitionen beispielsweise bei Themen wie Photovoltaik, E-Autos und Bewegungsmeldern den Aspekt der Nachhaltigkeit. Bei der Vergabe von Aufträgen, Lieferanten und Einkäufen wird darauf geachtet, dass regionale, lokale Anbieter bevorzugt werden. Das JobRad bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eine attraktive Alternative zum Auto und sorgt zugleich für zusätzliche Bewegung. Unter dem Aspekt der Betriebsökologie werden die Umstellung auf papierarmes bzw. papierloses Arbeiten und die sukzessive Einführung – soweit bereits möglich – der digitalen Kundenunterschrift vorangetrieben. „Auch im Bereich des betrieblichen Gesundheitsmanagement existieren bereits seit längerem Themen wie eine kostenlose Sozialberatung, um die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter – auch außerhalb der Arbeit – persönlich zu unterstützen“ betont Sabine Meister.
Der Trend zeigt zudem, dass auch die Kundinnen und Kunden vermehrt in das Thema Nachhaltigkeit investieren möchten und das vorhandene Angebot an nachhaltigen Geldanlagen nutzen.
Regionale Förderbilanz
Die Regionalität einer Volksbank ist das zentrale Anliegen ihrer Kunden – und somit auch für die Volksbank Konstanz. So unterstützte sie 2020 erneut etliche Vereine und Institutionen in der Region mit über 90 TEuro unter anderem im Sponsoring von regionalen Sportvereinen und durch Spenden an soziale Einrichtungen.
Einen großen Teil der Spendenmittel aus dem VR-GewinnSparen wurde dabei im Rahmen des Förderprogrammes „Soforthilfe Corona“ an Vereine und Einrichtungen vergeben, die besonders von den Auswirkungen der Pandemie betroffen waren.
Auch stellt die Volksbank Konstanz Jahr für Jahr einer sozialen Einrichtung ein Fahrzeug – ein so genanntes VRmobil – zur Verfügung, damit diese die Herausforderung des Alltags besser bewältigen kann. Im Jahr 2020 ging dieses an das Zentrum für Psychiatrie auf der Reichenau. Aktuell sind somit weiterhin drei Fahrzeuge im Geschäftsgebiet der Volksbank Konstanz im Einsatz.
Das starke regionale Engagement führte auch zu einem steigenden Mitgliederzuspruch: Zum Jahresende 2020 zählte die Volksbank Konstanz mit 17.023 Mitgliedern erneut mehr Mitglieder als ein Jahr zuvor.
Für 2020 wurden Steuern von Einkommen und Ertrag in Höhe von 2,5 Millionen Euro gezahlt - davon Steuern an Kommunen im Geschäftsgebiet in Höhe von ca. 1,2 Millionen Euro. Durch Gehaltszahlungen flossen 6,8 Millionen Euro an Kaufkraft in die Region.
„Ohne unsere hochqualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wären unsere Aktivitäten und Erfolge als Bank unvorstellbar“, unterstreicht Vorstandsmitglied Sabine Meister. „Das gilt unter so außergewöhnlichen Bedingungen wie der Corona-Krise umso mehr.“
Die Volksbank ist mit ihrer wirtschaftlichen Stärke solide aufgestellt und blickt positiv in die Zukunft.