Heimat auch im Internet
Volksbank Konstanz-Radolfzell legt ihre Bilanz vor
Das neunte Jahr wirtschaftlichen Wachstums kann verwöhnen - das Jubilieren fällt bei der Volksbank Konstanz-Radolfzell deshalb etwas bescheidener aus. »Wir konnten uns in allen markanten Punkten behaupten«, sagte Vorstandsvorsitzender Roger Winter. Das fängt mit der Bilanzsumme an, die von 1,19 auf nun 1,24 Milliarden Euro anstieg. Im Einlagengeschäft wurde ein Plus von 2,3 Prozent, von 844 Millionen Euro auf 863 Millionen, erreicht. Mit einem deutlichen Schwerpunkt auf kurzfristige Einlagen, wie Roger Winter erläuterte. Die Summe der Finanzierungen stieg von 1,03 Milliarden auf nun 1,11 Milliarden an. Der Anteil der Avale, also der Kredite in Schweizer Franken, hat sich überproportional von 141,5 Millionen Euro auf 153,8 Millionen Euro entwickelt. Neue Kredite in Höhe von 163 Millionen Euro konnten vergeben werden. Der Bestand an privaten Baufinanzierungen ist stabil, wenn auch regional unterschiedlich - dort, wo es eben gerade neue Baugebiete gibt, so Winter weiter in seinem Bericht. Das gesamte Kundenvolumen stieg von 2,496 auf 2,576 Milliarden Euro.
Wie bei allen Banken werden die Zahlen am Schluss wieder ganz klein: Der Zinsüberschuss liegt für 2018 bei 21,5 Millionen Euro netto (Minus 100.000 Euro), der Provisionsüberschuss gewann leicht auf 1,3 Millionen Euro hinzu, im Soll stiegen die Personalaufwendungen leicht auf 19,3 Millionen Euro an, so dass 13,6 Millionen als Ergebnis unter dem ersten Strich stehen, wie Bankvorstand Martin Schuhmacher vorrechnete. Nach Steuern und Rückstellungen in den Risikofonds bleibt am Schluss wiederum ein Jahresüberschuss von 2,05 Millionen Euro, von dem wieder 1,1 Millionen in die eigene Rücklage gehen. Von diesem Bilanzgewinn von 956.000 Euro werden nach der Vertreterversammlung am 4. Juni im Konzil 350.000 Euro als Dividende von vier Prozent an die 17.500 Mitglieder ausbezahlt und der Rest geht auf neue Rechnung in 2019.
»Was uns 2019 umtreibt, ist unsere regionale Verwurzelung, die wir weiter pflegen wollen«, machten die beiden Vorstände deutlich. Regionalität ist laut einer Umfrage auch einer der wichtigsten Faktoren für die Kunden der Bank, betonte Roger Winter dazu. 98 Prozent der Befragten sagten das, Kundennähe folgte mit 83 Prozent, Nachhaltigkeit bekam 69 Prozent der Nennungen.
Die Regionalität soll dabei auch digital gepflegt werden können, gab es von den Bankern zu erfahren. 50 Prozent der privaten Kunden sind bereits online unterwegs und könnten aus 80 digitalen Serviceleistungen wählen. Da habe auch die Generation »60plus« keine Angst mehr, zumal die Bank auch »Digitale Lotsen« anbietet, die einem Hilfestellung geben können. »Mit dem Thema Sicherheit sind wir im digitalen Bereich sehr zufrieden, was wir auch von unseren Kunden immer wieder als Rückmeldung bekommen. Unsere bestbesuchte Filiale ist schließlich die auf unserer Homepage«, unterstreicht Roger Winter. Und: »Digital ist längst viel sicherer als die konventionelle Überweisung wo wir fast jede besonders überprüfen müssen.«
In Radolfzell wird die Volksbank an der Alemannenstraße im Ärztezentrum im Herbst eine neue Beratungsfiliale eröffnen, die alte nebenan schließt dann. Die Filialen in Volkertshausen und Hilzingen sollen in diesem Jahr renoviert werden, weil sie in die Jahre gekommen sind und auf den Stand der Technik gebracht werden sollen. Videoberatung ist im letzten Jahr dazu gekommen - durch drei Mitarbeiterinnen in Radolfzell, die von 8 bis 18 Uhr angewählt werden können.
Oliver Fiedler
fiedler@wochenblatt.net