Bilanzpressekonferenz 2018

Regionale Zeitungen berichten

SÜDKURIER

Ausgabe Konstanz, 3. März 2018

von Aurelia Scherrer

Volksbank besteht im Wettbewerb

Konstanz – Niedrigzins, hohe Anforderungen der Bankenaufsicht und digitaler Wandel: Der Wettbewerb in der Bankenbranche ist hart. Trotzdem hat sich die Volksbank Konstanz behauptet und die Bilanz 2017 positiv abgeschlossen. „Wir konnten unsere Bilanzsumme um 9 Prozent gegenüber dem Vorjahr auf rund 1,2 Milliarden Euro steigern“, stellt Werner Haun, Vorstand der Volksbank Konstanz, fest. Ein überdurchschnittliches Ergebnis, denn baden-württembergische Genossenschaftsbanken konnten durchschnittlich lediglich ein Plus von 4,1 Prozent erzielen. Dieser Erfolg sei vor allem der regionalen Sonderstellung geschuldet. Den Betrieben gehe es gut und die Baubranche boome – zumindest noch.

Das Kreditgeschäft läuft. „Die Nachfrage nach Immobilien ist in unserer Region groß“, so Haun. Da aufgrund des Niedrigzinses Einlagen für Kunden nicht gar so attraktiv seien, werde Geld lieber in Immobilien investiert. Werner Haun ahnt jedoch den Rückgang dieses Booms. Erstaunlicherweise ist trotz der Zinsen auf niedrigstem Niveau das Einlagegeschäft um 12 Prozent auf 844 Millionen Euro gestiegen. Die Kunden würden ihr Geld jedoch eher kurzfristig anlegen. „Sicherheit überwiegt vor Rendite“, bringt Werner Haun die Denkweise der Anleger auf den Punkt. Die ersten Zinserhöhungstendenzen seien zwar am Horizont erkennbar, „aber ich kann mir nicht vorstellen, dass sich das schlagartig ändern wird“, meint Werner Haun. Er geht vielmehr davon aus, dass eine Zinserhöhung erst in den nächsten zwei bis drei Jahren in kleinen Schritten erfolgen werde. Die Volksbank will ihrer Philosophie treu bleiben. „Strafzinsen für Privatkunden werden wir nicht einführen“, konstatiert Haun. Vielmehr trage die Bank die 40 Cent Strafzinsen pro 100 Euro für die Privatkunden.

Mit der Bilanz 2017 ist Werner Haun insgesamt zufrieden. Er ist vorsichtig optimistisch, was die Zukunft betrifft. Aufgrund eines stringenten Kostenmanagements sei es gelungen, die Kosten geringfügig zu senken, aber: „Wir haben künftig mit Kostensteigerungen zu rechnen.“ Die Zahl der Mitarbeiter solle nicht reduziert werden, aber das Filialnetz stelle der Gesamtvorstand auf den Prüfstand, zumal sich das Kundenverhalten zu Gunsten von Online-Banking verändert habe. Jeder Kunde komme im Durchschnitt einmal pro Jahr zur Beratung in eine der Volksbank-Filialen.

Aufgrund geringfügiger Nutzung des Beratungsangebots wird die Volksbank die Filiale in Allmannsdorf schließen, voraussichtlich zum 30. Juni 2018. Werner Haun verweist auf die nächstgelegenen Filialen in Petershausen und in Litzelstetten. Aktuell ist die Volksbank-Filiale in Litzelstetten interimsweise noch in einem Container untergebracht. Der Bezug des Neubaus werde Anfang April stattfinden. Der Standort in der Martin-Schleyer-Straße sei ideal, da er direkt an der Durchgangsstraße liege und über ausreichend Kundenparkplätze verfüge. Auch die Filialen Dettingen und Reichenau würden geschlossen, aber in SB-Filialen umgewandelt. Gleichwohl, so Haun, sei für 95 Prozent der Kunden die nächste Volksbankfiliale in zehnminütiger Fahrzeit erreichbar.

Die Volksbank wolle nicht zur Internet-Bank mutieren, aber dennoch werde die Digitalisierung vorangetrieben. Persönliche Kontakte, ist Vorstand Martin Schuhmacher überzeugt, seien, gerade was Geldanlage und Altersvorsorge anbelange, nicht ersetzbar. Das Online-Angebot werde aber sukzessive erweitert, wie beispielsweise um Videoberatung und Co-Browsing.

Die Bank

Die Volksbank Konstanz hat 16.500 Mitglieder und 55.000 Kunden. Sie beschäftigte im Jahr 2017 insgesamt 182 Mitarbeiter, darunter 20 Auszubildende. Die Bank ist der amtlich anerkannten BVR Institutssicherung GmbH und der freiwilligen Sicherungseinrichtung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken angeschlossen. (as)

Der Vorstand der Volksbank Konstanz: Werner Haun (links) geht Ende Juni in den Ruhestand. Martin Schuhmacher wird dessen Bereiche, darunter Controlling, übernehmen. Roger Winter, nicht im Bild, komplettiert den Vorstand. BILD: AURELIA SCHERRER

WOCHENBLATT

Ausgabe Singen Radolfzell, 7. März 2018

von Oliver Fiedler

Volksbank jetzt Finanzierungs-Milliardär
Veränderungen bei der Präsenz im Konstanzer Raum angekündigt

Die Volksbank Konstanz-Radolfzell ist nun auch mit ihrem Kreditvolumen im Club der Milliardäre angekommen. Im Geschäftsjahr wurde die Marke knapp auf 1,03 Milliarden Euro
(2016: 949,9 Millionen Euro) übersprungen, obwohl dies Anfang letztes Jahren nicht mal so
auf der Agenda stand, sagte Vorstand Werner Haun. Denn ein Plus von 81 Millionen Euro
im Kreditgeschäft liegt eindeutig über dem Schnitt von rund 5 Prozent bei den Genossenschaftsbanken im Land. Neben Firmenfinanzierungen waren hier die Baukredite ein Wachstumstreiber, jedoch eher im Umland, da Konstanz derzeit wenige Möglichkeiten zum
Bauen böte und die größeren Projekte in der Stadt noch am Anlaufen seien. Insgesamt legte
die Volksbank mit ihrem Geschäftsgebiet von Konstanz bis zur Exklave Hilzingen in der Bilanzsumme um 98 Millionen Euro auf nun 1,198 Milliarden Euro zu. Damit partizipiere
man an der guten Konjunktur dieser Region. Beim Einlagengeschäft gab es auch ein gewaltiges Plus für die Bank von 753 Millionen Euro auf nun 844 Millionen Euro. Die Niedrigzinsphase werde trotz einiger erster Signale noch Jahre weitergehen, prognostizierte Werner Haun bei der Medienkonferenz. Darauf habe sich die Bank eingestellt, denn in der  europäischen Bankenlandschaft werde eine Zinserhöhung doch zu verschiedenen  Verwerfungen führen. »Wir werden keine Strafzinsen oder Verwahrgebühren für unsere  Privatkunden einführen«, kündigte Werner Haun am Donnerstag nochmals an. Was die Bank  für ihre Anlagen an Gebühren derzeit zahlen müsse, dafür komme man noch selbst auf. Die Eigenkapitaldecke konnte um acht Prozent anwachsen, rund fünf Prozent waren auch hier  zunächst im Plan gewesen. Um sich freilich weiterentwickeln zu können, wolle man aktiv um  weiteres Kapital für die Bank werben. 21,6 Millionen beträgt der Zinsüberschuss unter dem  Strich, die Zinserträge insgesamt 26,8 Millionen Euro minus 5,2 Millionen Euro Zinsaufwand. Der Jahresüberschuss liegt am Ende der Bilanz dann bei 2,053 Millionen Euro, der ganz leicht ansteigen konnte. »Wenn wir die Kapazitäten halten können und sich die Entwicklung so fortsetzt, werden wir den Mitarbeiterstand ohne Probleme halten können«, sagte Werner Haun. Martin Schumacher ist der neue Mann im Vorstand der Volksbank Konstanz-Radolfzell.  Seit Anfang des Jahres ist er in seinem Amt für die Übergangsphase, bis Werner  Haun nach über 20 Jahren im Amt in den Ruhestand gehen wird. Er will das Thema der  persönlichen Beratung trotz aller Digitalisierungs-Tendenzen hochhalten, dann freilich in einer onlinekompatiblen Form. Die persönliche Erreichbarkeit wurde von 8 bis 20 Uhr bereits  erweitert.

Oliver Fiedler
fiedler@wochenblatt.net

Werner Haun und Martin Schuhmacher stellen die Biland der Volksbank Konstanz-Radolfzell vor.   swb-Bild: of

Anzeiger-Südwest

Ausgabe Konstanz, 7. März 2018

von Dieter Pilz

Volksbank mit guten Geschäftszahlen
Filiale in Allmannsdorf schließt im Sommer

In Dettingen und auf der Reichenau wird es nur noch Automaten geben. Kunden nutzen andere Kanäle.

Auch die Volksbank reagiert auf das sich verändernde Kundenverhalten: Eine Filiale (Allmannsdorf) schließt zur Jahresmitte komplett. Die etwa 300 Kunden seien in der  vergangenen Woche über den Schritt informiert worden, sagt Vorstand Werner Haun. In  Dettingen und auf der Reichenau wird es keine Präsenzzeiten mehr geben. Automaten müssen von nun an reichen. „Der Kunde kommt im Schnitt nur noch einmal pro Jahr zu einer  persönlichen Beratung sagt Werner Haun. Dagegen stünden jeweils 500 Kontakte auf  anderen Kanälen - sei es online, am Automaten oder per telefonischer Beratung. Allerdings, das ist den Bankern vom Lutherplatz ebenso wichtig: Wenn eben jene persönliche Beratung gewünscht ist, bekommt man sie auch vor Ort. In Dettingen und auf der Reichenau kommen die Berater immer noch vorbei, wenn Kunden um einen Termin bitten. 95 Prozent der  Kunden werden auch weiterhin einen Weg von maximal 10 Minuten zur nächsten Filiale haben, ist sich Haun sicher. Denn eins steht für ihn fest: „Wir werden niemals die Billigheimer sein.“ Sein Vorstandskollege Martin Schuhmacher ergänzt: „Wir sind eine  regionale Bank mit persönlicher Beratung und werden das auch bleiben.“ Allerdings, so Schuhmacher, werde eben auch von der Volksbank eine gewisse Online-Affinität erwartet. Deshalb werde man noch in diesem Jahr die Video-Beratung einführen.

Zahlen machen Banker zufrieden

Ende vergangenen Jahres betreute die Volksbank ein Kundenvermögen von annähernd 2,5 Milliarden Euro. Trotz niedriger Zinsen gab es im vergangenen Jahr einen Zuwachs im Bereich der Einlagen. Nach 753 Millionen im Jahr 2016 waren es 2017 844 Millionen Euro. Und die Volksbank-Chefs stellen fest: Es wird für Privatkunden auch weiterhin keine Strafzinsen geben. Das Kundenkreditgeschäft wuchs ebenfalls überdurchschnittlich um 8,5 Prozent auf 1.030 Millionen Euro. Die Bilanzsumme stieg ebenfalls auf fast 1.198 Millionen Euro, was ein Plus von 8,9 Prozent bedeutet. Die Mitarbeiter-Zahlen bleiben derweil stabil. Im Jahr 2017 waren es 182, davon 20 Auszubildende. Vorstandsmitglied Werner Haun geht übrigens am 30. Juni in Ruhestand, er wird von Martin Schuhmacher abgelöst.  

Können auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken: Roger Winter, Martin Schuhmacher und Werner Haun vom Vorstand der Volksbank Konstanz.   Bild: ka